Durch einen spontanen Entschluss auf der APV-Tagung und dank der zügigen und reibungslosen Organisation Prof. Großmanns sowie einiger Studenten und der zugesagten Unterstützung des APV, hatten einige Studenten von uns die Möglichkeit nach Amsterdam zu reisen, und einen internationalen Kongress zur Verbesserung des Energieeinsatzes in der Papierindustrie besuchen zu können.
Um die doch lange Strecke nach Amsterdam möglichst gut zu bewältigen und zum Workshop pünktlich zu erscheinen sind wir schon am 08. Juni gen Norden gestartet. So konnten wir dann nach einer ruhigen Fahrt noch ein wenig die Stadt in der Nähe der Unterkunft erkunden und, ganz im Zeichen der Zeit, beim EM-Spiel Deutschland-Polen mitfiebern und jubeln. Da am nächsten Tag bis zum Beginn des Workshops noch Zeit war, haben wir noch ein wenig mehr der Stadt im hellen erkundet, das Flair der Stadt, die Architektur sowie einige Sehenswürdigkeiten kennen gelernt.
Doch dann war es Zeit für das eigentliche Programm. Der Tag stand bei den Organisatoren jedoch auch ganz im Zeichen des runden Leders, schließlich sollte am Abend die Niederlande mit Italien um den Sieg kämpfen. Für Bedürftige war zum Mitfiebern eine große Leinwand aufgebaut worden. Doch vor das Vergnügen haben die Götter den Schweiß gestellt. Bei dem Thema des Tages „Setting the Scene“ wurden einige allgemeine Dinge zum Energieverbrauch als Solchen und in der Papierindustrie im Speziellen, zu allgemeinen Lösungsmöglichkeiten und Einsparpotenzialen sowie der Schärfung des Blickes für Möglichkeiten bzw. für das Problem an sich besprochen und gipfelten in dem Vortrag zur Energie-neutralen Papierfabrik. Erkenntnisse des Tages waren, dass es ein unheimliches Energieeinsparpotential gibt (es fiel der Wert 60% für die Papierindustrie), dass Technologie im Optimum betrieben, und dass das Denken verändert, Mut für neue Technologie aufgebracht werden muss.
Die Menschen müssen im allgemeinen für das Thema Energieeinsparung sensibilisiert werden, um es im Alltag und auch im Betrieb umsetzen zu können. Als Lösungsansatz wurde die Einrichtung von Energie-Management-Teams genannt. Nach diesen interessanten Vorträgen wurde am Abend als Abschluß des Tages zu einem umfangreichen Buffet geladen. Zur Auflockerung und Unterhaltung war ein Comic-Schnellzeichner eingeladen worden, der mit schnellem Strich die Freiwilligen in sehr treffendem Maße skizzierte. Bei dem folgenden Sportereignis erlebten wir, was es heißt, wenn Oranje jubelt.
Am nächsten Tag erwartete uns ein straffes, mit sehr interessanten Vorträgen gespicktes Programm. Die Veranstaltung wurde in zwei Themengebiete geteilt, die in parallel laufenden Vorträgen besprochen wurde. Die eine Vortragsreihe beschäftigte sich mit der aktuellen Situation und Beispielen zur Energieeinsparung, den „best Practices“ während sich die andere Reihe als „Next Practices“ mit der näheren und ferneren Zukunft auseinandersetzte und dazu laufende Projekte
sowie Möglichkeiten vorstellte. Die Entscheidung zwischen den Vorträgen fiel schwer, wir bemühten uns ausgeglichen beide Vortragsreihen zu besuchen, um Möglichkeiten der Gegenwart und Zukunft kennen zu lernen. Wir hörten in einer guten Mischung interessante Beiträge aus Forschung und Industrie und bekamen Wege zur Effizienzsteigerung in der Papierfabrik aufgezeigt. Abends entschlossen wir uns, Amsterdam besser kennen zu lernen und unternahmen eine Rundfahrt auf einem der Ausflugsboote, bei der uns die charmante Reiseleiterin die Besonderheiten dieser Stadt und ihrer verschiedenen Viertel näher erläuterte.
Der letzte Tag der Veranstaltung beschäftigte sich ausschließlich mit der Zukunft und den Wegen die eingeschlagen werden sollten.
In einer Diskussionsrunde wurden Theorien aufgestellt, die von den Teilnehmern heftig diskutiert wurden. Bevor sich die Wege trennten, folgte noch eine gelungene Zusammenfassung des Kongresses.
Es war eine sehr interessante Veranstaltung, bei der wir als Studenten die Möglichkeit hatten, auch internationale Vertreter der Papierindustrie kennen zu lernen sowie durch die Vorträge auch einen Einblick in das aktuelle und zukünftige Geschehen von Industrie und Forschung mit ihren Fragestellungen und Lösungsansätzen zu erhalten.
Wir möchten an dieser Stelle ganz herzlich Herrn Prof. Großmann, unseren Kommilitonen sowie dem APV für die Organisation und Unterstützung danken.